Lebensmittel, Kleinteile oder Schmuck – transparente Beutel sind der perfekte Helfer zum Verpacken und Lagern unterschiedlichster Dinge. Es liegt auf der Hand, dass mit Papier als Verpackungsmaterial genau dieser Anspruch, nämlich die Transparenz, nicht zu erfüllen ist. Die logische Folge: Es muss Kunststoff sein.

Doch hier gibt es große Unterschiede, die sich nicht nur auf die Ausführung der transparenten Beutel beziehen – bis hin zum konkreten Verwendungszweck, für den diese Verpackungen erworben werden. Nicht jeder Kunststoff ist für alles geeignet.

Transparente Beutel – wie lassen sie sich definieren?

Als Spezialisten für nachhaltige und unkomplizierte Verpackungen für verschiedenste Branchen befassen wir uns naturgemäß mit diesem großen Thema: nachhaltige Kunststoffe, die unsere Umwelt entlasten. Es gibt einige synonyme Begriffe wie Plastik-, Folien- oder Kunststoffbeutel – und die bestehen in der Regel aus Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP).

Drei Seiten dieser transparenten Beutel sind verschlossen, eine bleibt offen und meist auch ohne Verschluss. Da diese Verpackungsartikel aus Flachfolie, Halbschlauch- oder Schlauchfolie in unterschiedlichen Stärken hergestellt werden, findest du die entsprechende Anzahl an Schweißnähten. Das ist nicht problematisch, denn die Stabilität leidet keinesfalls darunter.

Die Folienstärke bestimmt neben dem Material die Art der relevanten Verwendungsmöglichkeiten:

Stärke in Millimeter – in Mikrometer – Verwendungsmöglichkeiten

    • 0,010 mm – 10 µm – sehr dünnes, aber stabiles HDPE zur Verpackung von Obst
    • 0,025 mm – 25 µm – dünnes LDPE zur Textilverpackung und als Frischhaltebeutel
    • 0,050 mm50 µm – stabile Folie aus LDPE für Tragetaschen und als Gefrierbeutel
    • 0,100 mm– 100 µm – stabile, hohe Qualität zur Verpackung von Metall oder Schrauben
    • 0,150 mm– 150 µm – sehr stabile Baufolie oder Silofolie
    • 0,200 mm 200 µm – stabile Dampfbremsfolie für Dächer

Nicht alle dieser Artikel sind transparent, aber diese Aufstellung verschafft dir einen Überblick zur großen Vielfalt der Folienprodukte. Wie du siehst, kommen unterschiedliche Kunststoffe zum Einsatz – auch die erklären wir näher:

    • Low Density Material (LDPE)– Polyethylen niedriger Dichte – lebensmittelecht
    • High Density Material (HDPE)– Polyethylen hoher Dichte – lebensmittelecht
    • Middle Density Material (MDPE)– Polyethylen mittlerer Dichte – lebensmittelecht
    • Oriented Polypropylen (OPP)– orientiertes Polypropylen – hohe Transparenz
    • Cast Polypropylen (CPP)– gegossenes Polypropylen – hohe Transparenz und Abriebfestigkeit
    • Recycled Low Density Material (rLDPE), Recycled High Density Material (rHDPE), Recycled Middle Density Material (rMDPE) hergestellt aus Rezyklaten
    • Biobasierter Kunststoff (Bio)– hergestellt aus kompostierbarem Material wie Mais- oder Kartoffelstärke

Kunststoffbeutel ist also nicht gleich Kunststoffbeutel – aus den unterschiedlichen Materialien ergeben sich die jeweiligen Eigenschaften und damit die Einsatzmöglichkeiten. Einige Beispiele, in welchen Ausführungen transparente Beutel im Alltag angeboten werden, sollen dir Orientierung geben – und da haben wir noch keine Farben oder Stärken berücksichtigt:

    • lebensmittelechte transparente Beutel
    • Abreißbeutel mit Nadelung, Heißnadelung, Mikroperforation oder Heißperforation auf Rollen
    • Seitenfaltenbeutel – mit und ohne Seitennaht
    • Bodenfaltenbeutel – mit und ohne Bodennaht
    • Beutel mit Trenn- oder Doppelnaht
    • Beutel mit Siegelrand zum Vakuumieren
    • Klappenbeutel
    • geblockte Beutel
    • gelochte Beutel
    • antistatische Beutel
    • verschließbare Beutel inklusive Druckverschluss, Gleit- oder Reißverschluss, Adhäsionsverschluss, Selbstklebeverschluss oder Kordelzug

Sie sind also in den unterschiedlichsten Bereichen des täglichen Lebens im Einsatz. Dennoch sind diese transparenten Beutel nicht mehr in jeder Ausführung erlaubt. Seit dem 1. Januar 2022 gilt eine Änderung des Verpackungsmittelgesetzes in Deutschland – und weitere dürften folgen.


Plastiktüten-Verbot: Was ist noch erlaubt – und was nicht?

Ziel der Gesetzesnovelle ist es, den EU-weiten Verbrauch von Plastiktüten einzuschränken. Im Jahr 2025 sollen wir laut einer Richtlinie der EU-Kommission aus dem Jahr 2015 nur noch 40 Stück jährlich pro Person nutzen. Natürlich gilt diese Vorgabe nicht für alle Plastiktüten, sie zielt ganz konkret auf Einweg-Artikel ab.

Derartige Beutel wurden an den Kassen der Supermärkte oder zur Verpackung von Obst und Gemüse ausgegeben. Sobald die Plastiktüten stark und groß genug sind, dass sie sich mehrfach nutzen lassen, sind diese nicht vom Verbot betroffen.

Bereits seit 2016 wurde in Deutschland ein Rückgang des Verbrauchs verzeichnet, da sich viele Händler zu einem umweltfreundlicheren Umgang mit den Verpackungsartikeln verpflichtet hat – genau in diese Richtung soll es nun laut Gesetz weitergehen.


Die verbotenen Artikel – und die Strafen bei Verstoß

Verboten wurden also keineswegs transparente Beutel, sondern Tragetaschen aus Kunststoff mit einer Stärke von unter 0,05 mm. Zum Vergleich: Die dünnen Tüten, die du beim Obsthändler erhältst, bestehen aus Folie mit einer Wandstärke von unter 0,015 mm. Diese sind weiterhin erlaubt, sofern sie nicht an der Supermarktkasse angeboten, sondern zur Erstverpackung bestimmter Lebensmittel genutzt werden oder aus hygienischen Gründen notwendig sind.


Interessant: Auch Bio-Kunststofftüten sind verboten worden. Damit trägt der Gesetzgeber der Tatsache Rechnung, dass die biologisch abbaubaren Kunststoffe keineswegs so umweltfreundlich sind, wie viele Verbraucher zunächst vermuten. Im Zuge der Abbauprozesse – ob in einer industriellen Kompostieranlage oder im heimischen Kompost – zersetzen sich diese Kunststoffe nämlich im besten Fall in ihre Bestandteile, sodass sie nicht mehr verwendet werden können.

Darüber hinaus bleibt es fraglich, ob in der Praxis der theoretische Ansatz funktioniert. Wie Versuche zeigen, bleiben von den vermeintlich abbaubaren Kunststoffen noch erhebliche Reste übrig. Die Bezeichnung ist also irreführend und verleitet Verbraucher dazu, diese Tüten nicht fachgerecht zu entsorgen.

Verstoßen Händler gegen dieses seit 2022 geltende Gesetz, wird dies zwar als Ordnungswidrigkeit gewertet, kann aber mit bis zu 100.000 Euro Bußgeld geahndet werden.


Laut Umweltbundesamt wurden im Jahr 2019 allein in Deutschland mehr als 4,7 Milliarden Plastikbeutel verbraucht – also 59 Tüten je Bürger. Vom Verbot sind jedoch nur 1,5 Milliarden Kunststofftüten betroffen.
Das ist drastisch – und nicht gleich nachzuvollziehen, da die relevanten Tüten ja zuvor gekauft wurden. Doch diese Plastiktüten werden im Durchschnitt nur für 20 Minuten genutzt, seltener wiederverwendet als Tragetaschen aus stärkerem Kunststoff und oft genug einfach weggeworfen. Statt in der gelben Tonne finden sich die Beutel in der Natur wieder – und überdauern eine Ewigkeit.


Warum schaden gerade Plastikteile und Plastiktüten unserer Umwelt?

Der Boom dieser Kunststoffe wird der Umwelt zum Verhängnis. Denn das schlechte Image rührt genau aus diesem unsachgemäßen Gebrauch und der daraus resultierenden Menge an Kunststoffmüll, der nicht fachgerecht entsorgt wird. Mit dramatischen Folgen: Dieser zerfällt sehr langsam in immer kleinere Teilchen, um nach vielen Jahrzehnten als Mikroplastik verteilt zu werden.

Das Umweltbundesamt schätzt beispielsweise, dass eine Plastikflasche, die ins Meer gelangt, bis zu 450 Jahre braucht, um sich in diese kleinsten Partikel zu zersetzen. Die Folgen für Lebewesen und Umwelt sind nur schwer abzuschätzen, aber ein Eindringen dieser Mikropartikel in die Nahrungsketten ist wahrscheinlich.
Du hast sicher schon Bilder von Meerestieren gesehen, die sich in alten Kunststoffverpackungen verfangen haben oder deren Magen mit Plastikmüll gefüllt ist – das ist furchtbar und mit Sicherheit nicht der Sinn von Kunststoffverpackungen. Jedoch muss nicht komplett auf transparente Beutel verzichtet oder alles in Papier verpackt werden: Beutel und Tüten aus Papier werden in der Regel nicht mehrfach verwendet.

Sie bestehen vielmehr aus frischen Fasern, für die wertvolle Hölzer für Einwegverpackungen eingesetzt werden. Der entscheidende Vorteil von Papier liegt darin, dass es sich in der Natur schnell zersetzt – das Ausgangsmaterial geht jedoch verloren.


Transparente Beutel und Tragetaschen – Verschwendung oder sinnvoll?

Natürlich kannst du deine Einkäufe in einen Stoffbeutel packen oder Tüten aus Papier verwenden, sofern das möglich ist. Doch es gibt gute Gründe, transparente Beutel vorzuziehen: zum Verpacken und Haltbarmachen von Lebensmitteln, sicheren Verstauen von Kleinteilen und bei vielen anderen Gelegenheiten.

Je häufiger du diese transparenten Beutel oder Tragetaschen benutzt, desto besser ist dies für die Umwelt. Schon eine dreimalige Verwendung verbessert die Ökobilanz im Vergleich zu Einwegverpackungen aus Polyethylen (PE).

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat sich mit verschiedenen Alternativen zu Kunststoffen befasst und deren Umweltverträglichkeit analysieren lassen.

Erstaunlich ist, dass das Einwegglas ebenso Nachteile aufweist: Glas lässt sich zwar gut recyceln und genießt in Bezug auf die Umwelt ein gutes Image, doch als Verpackungsalternative ist es kaum tauglich. Einerseits ist es schweres Material, andererseits werden bei der Herstellung und beim Transport sowohl Kohlendioxid als auch Schadstoffe freigesetzt.

Selbst Papier ist nicht unproblematisch, da die Herstellung keineswegs so umweltverträglich ist, wie es das Image vermuten lässt – sofern die Verpackung nur einmal benutzt wird.


Fazit: Transparente Beutel – in jeder Hinsicht vielfältig

Sowohl bei den Materialien, aus denen transparente Beutel hergestellt werden, als auch bei den Ausführungen und Verwendungsmöglichkeiten erweisen sich diese Verpackungsmittel als ausgesprochen vielfältig. Es gibt so viele unterschiedliche Kunststoffe mit spezifischen Eigenschaften, dass sich für jeden Verwendungszweck eine geeignete Lösung findet.

Auch in Bezug auf die Möglichkeit, transparente Beutel umweltverträglich zu entsorgen, gibt es große Unterschiede: Während sich die biologisch abbaubaren Kunststoffe als äußerst hartnäckig erweisen und keineswegs umweltverträglich sind, können transparente Beutel aus anderen Kunststoffen aufbereitet und einer erneuten Verarbeitung als Rezyklat zugeführt werden – das ist die beste Lösung.

Selbst die aus PLA, also Mais- oder Kartoffelstärke, gefertigten Beutel sind nicht unproblematisch: Um den Bedarf an Verpackungsmitteln zu decken, müssten dafür enorme Mengen wichtiger Nahrungsmittel verarbeitet werden. Die Natur würde durch den Anbau solcher Flächen noch mehr belastet werden.

Man kann es also drehen und wenden: Ohne erdölbasierte Kunststoffe können die realistischen Bedarfe nicht gedeckt werden. Sinnvoller wäre es also, eine echte Kreislaufwirtschaft zu entwickeln, um den Verbrauch an neuen Rohstoffen effektiv zu reduzieren. Es liegt also auch an uns selbst, denn das Verbraucherverhalten hat durchaus einen großen Einfluss.

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